Während der Behandlung lernt der Patient unter den Händen des Therapeuten normale Bewegungsabläufe am eigenen Leib kennen. Die durch die Schädigung vorhandenen abnormen Haltungs- und
Bewegungsmuster müssen gehemmt werden, damit willkürliche, koordinierte Bewegungen ausgeführt werden können. Die Schulung der Kopf- und Rumpfkontrolle, Gleichgewichtsreaktionen,
Gleichgewichtsübertragungen von einer auf die andere Körperseite, stehen im Vordergrund der Behandlung.
Als Leitfaden dienen die normalen Entwicklungsstufen des Säuglings und Kleinkindes. Die Haltung und Lagerung des Patienten und die Beschäftigung mit dem Patienten werden so gestaltet, dass
pathologische Bewegungen gehemmt werden zugunsten einer normalen Bewegungsbahnung. Optische, akustische und taktile Stimulation (Tapping, Druck und Zug) werden in die Behandlung mit einbezogen
(sensomotorisches Training).
Die Behandlung nach Bobath wird angewandt, bei allen Bewegungsstörungen, die durch Hirnschädigungen hervorgerufen werden (z. B. Halbseitenlähmungen, Hirntumoren, Hirnverletzungen).